Pfützenozean

Mir wurde ein Ozeanpulli geschenkt. Dunkelblau, weich und mit tollem Schnitt wirkt er ungeheuer urban, obwohl ein tauchender Wal drauf ist – ein cooler Stadtwal halt. Der muss damit klar kommen, dass ich auf dem Land wohne und deshalb häufig in uncoole Situationen gerate. Zum Beispiel beim Versuch, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.

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Durst & Regen

Niemand hat mich geschöpft
niemand soll mich trinken
keine fremden ströme sinken, sickern in mich ein

meine schale ist dick
meine Funktionskleidung dicht
so bleibe ich trocken und unberührt
vielleicht – mag sein – ich blühe nicht
doch mein herz schlägt klug und funktioniert

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Widerstand

Der Widerstand beginnt mit einer Hütte im Wald, mit einer allein, mit vielen Hütten im Wald, alle allein. Ein leises Flüstern, fast noch reiner Gedanke, behaust von vielen Gefühlen, schlüpft über die Schwelle zum Gartentor hinaus in den Wald über die Lichtung und durch den Holunder, leise im Bach plätschernd hin zur nächsten Hütte durch die Holzkonstruktion des Daches.

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Städte und Steine

Die Menschen leben in Städten und Steinen
in die sie Fenster geschlagen haben.
Für jedes Fenster ein massive Wand:
JEDER MENSCH IST SEIN EIGENES LAND!
An den Wänden steht geschrieben:
„Verhaltet euch ruhig!“
„Empört euch nicht!“
„Seid Patrioten eures eigenen Landes!“
Ein leises Summen in der hintersten Ecke des Verstandes
ist alles, was bleibt.
Die besten Graffitikünstler werden für diese Arbeit engagiert
und ihre Handschrift suggeriert:
Wir wählen unsere Parolen selbst!
(Und stimmt das nicht auch?)

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